
Deutschland ist eines der diversesten Länder der Welt. 20 Millionen Menschen mit Einwanderungsgeschichte und große diasporische communities leben hier. Wenn im Nahen Osten, im Sudan oder im Kongo die Gewalt eskaliert, leben die Angehörigen hier in ständiger Angst. Sie sorgen sich, sie trauern und kämpfen dafür, dass das Leid nicht vergessen wird. Wenn Syrien nach Jahrzehnten der Terrorherrschaft, nach Jahren des Bürgerkriegs, von dem brutalen Machthaber Assad befreit wird, wird auch hierzulande gefeiert und auf eine bessere Zukunft gehofft.
Als Einwanderungsland haben wir vielfältige Bindungen und Beziehungen in andere Länder. Populistische und polarisierende Debatten, wie zuletzt die unsäglichen Forderungen nach „Aufnahmestopp“ und „Rückführungen“ für Syrer*innen sind Gift für unseren Zusammenhalt. Viele missbrauchen das Thema Migration für die eigenen politischen Zwecke und versuchen uns damit als Gesellschaft zu spalten. Doch für mich schafft Migration in aller erster Linie eins: Verbundenheit.
Deshalb ist es mir in meiner Arbeit so wichtig die Perspektiven von Migrantenorganisationen, Communities und diasporischen Akteuren in den Mittelpunkt zu stellen. Vielfältige Emotionen, Geschichten und Perspektiven existieren und treffen aufeinander, reiben sich mitunter. Genau dieses Aushalten von Unterschieden und Widerspruch ist der Kern von Demokratie. Die Vielfalt Deutschlands ist Deutschlands Stärke. Räume des Austauschs und des Zusammenkommens weiter zu öffnen und zu stärken – dafür kämpfe ich. 📸 @xander.he